Bemessungswasserstrand Grundwasser
Bemessungswasserstand - Grundwasser - Porenwasser - Wasserdruck - Druckspiegel - Erkundungsbohrungen
Bemessungswasserstand Grundwasser
Beim Herstellen eines ausreichend tiefen Bohrloches wird in der Regel Wasser angetroffen.
Der Versuch, unterirdische Wässer als Bergwasser, Schichtwasser, Sickerwasser und "eigentlichem" Grundwasser zu unterscheiden, ist nicht zielführend.
Alles Wasser im Boden ist Grundwasser, allenfalls sollte man Leckwasser aus undichten Leitungen ausnehmen.
Schon ein Regentropfen, der langsam und über manchen Umweg zur Tiefe sickert, ist Grundwasser und auch unter einem mächtigen Grundwasservorkommen können wasserfreie Gesteinsschichten folgen.
Im Untergrund gibt es wasserstauende und wasserleitende Schichten, letztere können Grundwasser in technisch relevanter Menge enthalten.
Aber auch das Porenwasser in wasserstauenden Schichten ist Grundwasser und ein nicht dräniertes Bauwerk in einer nur sehr gering wasserleitenden Schicht erfährt langfristig einen Wasserdruck.
Die Druckspiegel von Grundwässern in verschiedenen Schichten können sehr verschieden sein, wenn sie im Abfluss unterschiedliche Vorfluter haben oder wenn sie im Zufluss aus Oberflächenbereichen mit verschiedener Höhenlage gespeist werden.
Um zu beurteilen, ob ein Bauwerk (Gebäude, Baugrube, im Einschnitt liegender Verkehrsweg, etc.) mit Grundwasser in Kontakt kommen kann, muss erkundet werden, auf welcher Höhe das Grundwasser "normalerweise" steht, wie hoch es ansteigen und ob, bzw. wie häufig es über einen für jedes Bauwerk festzulegenden Bemessungswasserstand hinaus ansteigen kann.
Diese Informationen müssen für alle voneinander verschiedenen Grundwasserstockwerke gewonnen werden, sofern der Wasserdruck in den verschiedenen wasserführenden Schichten auf ein Bauwerk einwirken kann.
Um dieses Wissen zu erlangen sind Erkundungsbohrungen notwendig, in denen detaillierte Beobachtungen durchgeführt werden müssen.
©Deutscher Bauzeiger 16.2.2 Bauen - Baubeginn - Bemessungswasserstand Grundwasser