Scherfestigkeit

Scherfestigkeit - Scherkräfte - Spannungskraft - Bodenkunde - Kohäsion

Scherfestigkeit als Festigkeitsparameter

Scherfestigkeit ist ein in der Bodenkunde häufig verwendeter Parameter.

Die Scherkräfte sind dabei die zusammenhaltenden Kräfte im Gegensatz zu den Reibungskräften, welche oberflächlich wirken.

Angegeben wird die Scherfestigkeit als Spannungskraft pro Fläche [kN/m²].

Sie gilt als Kenngröße der Belastungsfähigkeit eines Werkstoffs
(DEUTSCHE ENZYKLOPÄDIE, 2010).

In der Bodenkunde und Geologie ist die Scherfestigkeit für die mechanischen Eigenschaften von Böden und Gesteinsformationen eine wichtige Größe.

Bei bodenmechanischen Berechnungen zählt die Scherfestigkeit zu den bodenfestigenden Eigenschaften des Baugrundes.

Sie dient zur Berechnung der Standsicherheit von Böschungen und Dämmen und zur
Gründbarkeit von Gebäuden und Straßen
(FLORINETH und KLOIDT, 2007).

Physikalisch setzt sich die Scherfestigkeit aus der Reibung der einzelnen
Bodenpartikel und der Haftfestigkeit des Materials zusammen, was gemeinsam als
Kohäsion bezeichnet wird.
(Kezdi, 1969, Bd.1, S.174 in TOBIAS, 1991, S. 48).

Streng genommen spricht man nur bei bindigen Böden von Kohäsion.
Der Effekt der Kohäsion kann aber auch andere Ursachen haben, wie die Verzahnung der Bodenkörner (Strukturkohäsion), die kapillare Saugspannung (Kapillarkohäsion) oder die Armierung durch Wurzeln und somit auch in rolligen (sandigen) Böden auftreten
(Schneider, 1981, S.18 in TOBIAS, 1991, S. 48).

©Deutscher Bauzeiger 7.2.12 Bauen - Baugrube – Baugrunduntersuchung - Scherfestigkeit