Kunstfaserbeton
Bauen Bodenplatte Kunstfaserbeton
Bodenplatte Kunstfaserbeton
Faserbeton ist ein Verbundwerkstoff aus Betonmatrix und Fasern.
Faserverstärkter Beton steigert die Haltbarkeit des Betons durch Verringerung der Rissbreiten.
Risse im Beton werden durch Spannungen induziert, die durch plastisches, chemisches und Trockungsschwinden sowie Temperaturänderungen verursacht werden.
Weil Risse im Beton zu verminderter Dauerhaftigkeit führen, ist es das Ziel, die Risse so eng geschlossen zu halten, dass Wasser nicht in das Bauteil eindringen kann.
Vorteile des faserverstärkten Betons:
- Deutlich erhöhte Lebensdauer
- Höhere Baugeschwindigkeit und Zeiteinsparungen durch verminderten Schalungs- und Bewehrungsaufwand
- Reduziertes plastische Setzen
- Rissbreitenbegrenzung durch Baustahlmatten und konventionelle Stahlstäbe sind nicht mehr erforderlich
Beton Zugkräfte
Beton kann nur in sehr begrenztem Umfang Zugkräfte aufnehmen.
Die Faserbewehrung im Beton überträgt nach Entstehung eines Risses die Zugkräfte zwischen den Rissufern.
In diesem Fall spricht man von Nachrissfestigkeit des Betonbauteils.
Um diese Eigenschaft bei der Bemessung von Bauteilen berücksichtigen zu können, werden Faserbetone anhand ihrer Biegezugfestigkeit klassifiziert.
Bei der statischen Berechnung wird die erforderliche Leistungsfähigkeit des Faserbetons festgelegt.
Auswahl des Fasertyps durch einen Statiker
Die Auswahl des Fasertyps, der Faserdosierung und die Betonzusammensetzung zur Erzielung der erforderlichen Faserbetonklassen liegen im Verantwortungsbereich des Betonherstellers und muss durch einen Statiker freigegeben werden.
Die Faserbetone
Um die mechanischen Eigenschaften von Beton, insbesondere die Zug- und Schlagfestigkeit sowie die Verformbarkeit zu verbessern, sind Faserbetone entwickelt worden.
Glasfasern wirken mit einem Anteil von 2,5 bis 5% als statische Bewehrung, z.B. in Glasfaserbeton oder textilbewehrtem Beton.
Da hier keine Mindestbetondeckung erforderlich ist, sofern keine metallische Bewehrung eingesetzt wird, kann die Mindestdicke auf wenige Millimeter reduziert werden.
So lassen sich sehr filigrane Formen herstellen.
Bleibt der Glasfaseranteil unter 0,4% spricht man von glasfasermodifiziertem Beton.
Als Mikrobewehrung verhindern die Fasern Risse im Beton, zur Anwendung kommen derartige Betone daher bei besonderen Anforderungen an die Undurchlässigkeit wie Weiße Wanne, flüssigkeitsundurchlässige Estriche usw.
Kunststofffasern, in der Regel Polypropylenfasern, wirken während der ersten Phase der Erhärtung der Rissbildung in frischem Beton entgegen (Mikrobewehrung).
Ein typisches Einsatzgebiet dafür sind Estriche.
Polypropylen Fasern werden aber auch zum Brandschutz verwendet.
Sie verhindern im Falle eines Brandes das Abplatzen der Randschicht des Betonbauteils, sodass die darunterliegende Stahlbewehrung lange vor dem Versagen geschützt ist.
Zurzeit finden an verschiedenen Universitäten Entwicklungen im Bereich der textilbewehrten Betone statt.
Dabei werden Hochleistungsfasern aus Glasgewebe zu Matten verarbeitet.
Sind die Fasern entsprechend der Spannungsverläufe im Bauteil ausgerichtet, kann eine hohe Tragfähigkeit bei geringen Bauteildimensionen erzielt werden.
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