Fußbodenheizung Holzboden
Die Fußbodenheizung unter Holzboden allgemein
Eine Fußbodenheizung unter einem Holzboden einzubauen, klingt verlockend.
Allerdings bringt eine Fußbodenheizung unter Holzboden auch immer Probleme mit sich.
Da Holz ein natürliches Material ist, ist es normal, dass ein Holzboden sich im Laufe der Zeit verändert.
Holz hat ein natürliches Schwind- und Quellverhalten – auch ohne Fußbodenheizung.
Die Fußbodenheizung unter Holzboden
Auf folgende Faktoren müssen Sie besonders achten wenn Sie eine Fußbodenheizung unter Holzboden einbauen wollen:
Luftfeuchtigkeit
Bei Fußbodenheizung unter Holzboden sollte immer eine Luftfeuchte von 55 – 65 % eingehalten werden.
Im Zweifelsfall wird ein Raumluftbefeuchter eingesetzt.
In Räumen mit geringerer Luftfeuchte kann es zu unerwünschter Fugenbildung kommen.
In Räumen mit höherer Luftfeuchtigkeit kann es zu Quellungen und Verformungen des Holzes kommen.
Temperatur der Fußbodenheizung
Die Temperaturgrenze der Fußbodenheizung darf nicht überschritten werden.
Wenn der Boden zu heiß wird, kann das zu Schäden am Holz führen.
Die Temperatur der Bodenflächen sollte 29°C in Wohnbereichen nicht überschreiten.
Heizleitungen dehnen sich bei Wärme aus.
Damit keine Spannungen im Holz entstehen, müssen die Leitungen von Fußbodenheizungen möglichst in einem Hohlraum liegen, in dem sie sich frei ausdehnen können.
Die Temperatur sollte so flächig wie möglich unter dem Holzboden verteilt werden.
Zur gleichmäßigen Temperaturverteilung werden die Heizleitungen in einem Abstand von 10 – 20 cm verlegt.
Wasser
Wasser aus dem Heizsystem darf niemals an den Holzboden gelangen.
Deswegen müssen die Leitungen der Fußbodenheizung absolut dicht sein.
Kupferleitungen sind in der Regel sehr dicht, und leiten die Wärme wesentlich besser als Leitungen aus Kunststoff.
Bei ebenerdigen oder nicht unterkellerten Räumen muss der Boden gegen Feuchtigkeit abgedichtet sein.
Dafür wird eine PE-Folie auf der Bodenplatte aufgebracht.
Estriche mit Fußbodenheizung müssen vor dem Einbau von Holzböden genügend ausgetrocknet sein.
Lesen Sie mehr über das Austrocknen des Estrichs im Kapitel „Estrich Protokoll“.
Holz
Das Holz für Holzböden muss beim Einbau bereits ausreichend ausgetrocknet sein.
Das Holz darf eine Restfeuchte von maximal 8 - 10 % aufweisen.
Wenn zu feuchtes Holz über einer Fußbodenheizung eingebaut wird, kommt es zu Fugenbildungen.
Hartes Holz leitet Wärme besser als weiches Holz.
Als Holzart über einer Fußbodenheizung soll deswegen ein möglichst hartes Holz eingesetzt werden.
Als Holzboden in Kombination mit einer Fußbodenheizung eignen sich alle Parkettarten außer Holzstöckelpflaster.
Nicht geeignet sind Schiffböden und Hirnholzparkett.
Hölzer, die wie Rotbuche ein ungünstiges Quell- und Schwindverhalten aufweisen, sind nicht für Bodenbeläge über Fußbodenheizungen geeignet.
Bei Parketten mit wechselndem Verlegemuster sind spätere Fugenbildungen weniger auffällig, als bei langen Einzelelementen.
Auf Holzböden mit Fußbodenheizung sollte kein Teppich gelegt werden, da sonst die Wärme weniger gut durchdringt.
Die Oberfläche des Holzes sollte nicht mit Lack versiegelt sein.
Geölte, gewachste oder mit Kunstharz behandelte Hölzer lassen die Heizwärme gut durch.
Belastung
Das Gewicht des Bodens und der Möbel dürfen nicht auf die Leitungen der Fußbodenheizung drücken.
Durch eine zu hohe Belastung entstehen auf Dauer Schäden an den Leitungen und am Holz.
Der Kontakt der Fußbodenheizung zum Holz sollte weitestgehend vermieden werden.